Die Sache mit dem Heititeiti…

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Dieses Thema habe ich bereits kurz bei Instagram angeschnitten… Da es diesbezüglich noch viel Aufklärungsarbeit bedarf und es einfach meine Art des Hundetrainings wiedergibt, passt es perfekt für meinen ersten Blog Beitrag, weswegen ich es hier noch einmal aufgreifen möchte.
„Heititeiti“… Früher habe ich mich gerechtfertigt und es schon fast als persönlich beleidigend empfunden, wenn mir vorgeworfen wurde, meine Art des Hundetrainings sei „Heititeiti“. Heute steh ich dazu und sage mit Stolz „Ja, genau so trainiere und lebe ich mit meinen Hunden!“.

Schauen wir uns aber erstmal an, was denn mit „Heititeiti“ gemeint ist. Dieses Wort wird meist in Zusammenhang mit Positiver Verstärkung von „Nicht-Heititeiti-Menschen“ genannt und soll, wie „Wattebauschwerfer“, „Clicker-Uschi“ und Co., deren Abwertung gegenüber des betroffenen „Heititeiti-Menschen“ ausdrücken.

Was macht einen „Heititeiti-Menschen“ aus?

Kurz gesagt: der Hund wird für ein Verhalten, welches der Mensch gut findet, belohnt. Aversive, strafende Methoden werden von „Heititeiti-Menschen“ abgelehnt. Das wiederum erfordert von diesen Menschen vorausschauendes Handeln. Zudem müssen sie ihren Hund lesen können, sprich gut geschult in Sachen Ausdrucksverhalten sein. Sie müssen wissen, was der Hund in welcher Situation als Belohnung ansieht. Sie müssen erkennen, welche Emotionen hinter Reaktionen stecken und wie man diese beeinflussen kann. Ständig müssen neue Entscheidungen getroffen werden und je nach Tagesform des Hundes Trainingsstunden angepasst werden. Außerdem sollten „Heititeiti-Menschen“ ihr Umfeld im Blick haben. Erkennen was ihr Gegenüber vorhat und dementsprechend ihrem Hund Alternativen, wie zum Beispiel ausweichen, vermitteln. Sie setzen Managementmaßnahmen individuell und teils sehr kreativ ein, um für ihren Hund und sich selbst ein entspanntes Miteinander gewährleisten zu können…

Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Man kann sich aber durch die paar genannten Punkte mit Sicherheit schon ein Bild davon machen, dass ein „Heititeiti-Mensch“ sehr oft in kürzester Zeit viele Faktoren im Kopf analysieren und bewerten muss, um für den Hund das Bestmöglichste herauszuholen. „Heititeiti“ ist anstrengender für den Menschen, als zum Beispiel einfach nur eine Rütteldose zu werfen oder grob an der Leine zu rucken. Aber es wirkt langfristig und auf dem Weg zum erstrebten Ziel wird jeder merken, wie sich die Beziehung zum Hund intensiviert, Vertrauen aufgebaut wird, wie ein Team Spirit entsteht. Dementsprechend dürfte wohl auch klar sein, dass „Heititeiti“ kein Schimpfwort ist, sondern vielmehr ein Kompliment!

Emma und ein Teil unseres „Heititeiti“-Equipments

„Dich will ich mal sehen, wenn der Hund nen anderen fixiert, lossprintet und auf Angriff geht! Da kommst mit Heititeiti nicht weiter!“. Ich geb es zu, ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen, geht es rein um Schadensbegrenzung, so dass kein Beteiligter verletzt wird. Aber die große Kunst ist, dass es erst gar nicht so weit kommt! Genau das machen“ Heititeiti-Menschen“. Sie kennen das Potenzial, das in ihrem Hund und sich selbst steckt und können so solche Situationen von vornherein verhindern.

Fazit: Hinter „Heititeiti“ steckt so viel mehr, als den Hund mit Leckerli voll zu stopfen. Es ist die Art des Miteinanders, von Freundschaft und bedürfnisorientiertem Training. Es ist ein Lebensgefühl, bedarf der Empathie und Liebe zum Hund!

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